Schüttenhoff: Traditionsfest lockte fünf Tage lang Tausende nach Nörten-Hardenberg
Kinderschüttenhoff und Open-Air-Party
Während am Freitagnachmittag rekordverdächtige 250 Teilnehmer beim Kinderschüttenhoff die Spiele auf dem Anger absolvierten, besuchten 1300 Schlagerfans am Abend die Open-Air-Party auf dem Anger. Die Sänger und Musiker der „Familie Hossa“ brachten die Besucher des Openair „Keiler Summer Beats“ mit ihren Schlagern kräftig in Feierlaune. Udo Jürgens „17 Jahr, blondes Haar“, Roland Kaisers „Joana“, Rex Gildos „Fiesta Mexicana“ und viele andere Hits heizten den Gästen kräftig ein. „Die Musik ist klasse“, sagten Britta und Andreas Schmelzer, die sich extra als Hippie verkleidet hatten. DJs von FFN sorgten in den Auftrittspausen für Stimmung. Bei einer Verlosung ging der Hauptpreis, ein E-Roller, an Katja Grube.
Festumzug mit Fahnenausmarsch
Partystimmung auf den Nörtener Straßen herrschte am Samstagmittag, als der Festumzug mit dem Fahnenausmarsch auf dem Marktplatz startete. Rund 4000 Besucher standen staunend an den Straßenrändern und jubelten den 180 Aktiven des Schüttenhoffs zu. Nur der Junggesellenkönig Jan Walbrecht saß nicht in der Ehrenkutsche, sondern musste wegen Corona zuhause bleiben. Als der Umzug an seinem Wohnhaus in der Langen Straße vorbeizog, salutierten die Aktiven ihrem unverheirateten König. 16 Vereine und Gruppen beteiligten sich mit Festwagen oder Fußgruppe. Darunter waren auch Karnevalisten aus Hollenstedt und Vernawahlshausen, die auch für Stimmung sorgten. Viel Musik auf dem Kilometer langen Marsch durch den Flecken lieferten die Spielmannszüge Rot-Weiß Nörten-Hardenberg und Blau-Weiß Moringen sowie die Wolbrechtshäuser Musikanten, der Fanfarenzug Lindau und die Formation Schottenrock aus Ellierode.
Barrikadenstürmen
Einen weiteren Festumzug gab es am Sonntagmittag, der aber nicht einfach durch den Ort ziehen konnte, weil er auf Hindernisse traf. Neun Barrikaden hatten Vereine und Straßengemeinschaften aufgebaut, die es für die 30 Pioniere zu beseitigen galt. Zuvor versuchte Frank Nieland bei den Verhandlungen mit den Schanzenbauern, mehr Zeit für die Pioniere herauszuholen. Geschick, Fingerspitzengefühl und Schnelligkeit waren gefragt, als die Pioniere beispielsweise bei den „Marketenderinnen“ Spargel schälen, bei der Familie von Hardenberg Holzfässer unter Wasserbeschuss durch den Teich bringen oder für die Gruppe „Lämmerweide“ mitten auf dem Kreisel Bier brauen mussten. Für den Wassertransport standen Bobby-Cars bereit. Sie befreiten auch eine Prinzessin an der Kirche, transportierten Viren in Form von Tischtennisbällen durch Pusten und übten sich im Fußballschießen beim SSV Nörten sowie, als Scheichs verkleidet, bei der gemeinsamen Fußball-WM des Rathaus-Teams und der Partner aus Bondoufle.
Natürlich eine Schanze mit viel Wasser hatte die Feuerwehr aufgebaut. Um ein Kreuzworträtsel zu lösen, mussten die Pioniere unter Wasserbeschuss eine Lastwagenrampe hochklettern und mit einem Buchstaben in der Hand ins Becken rutschen.
Zeitdruck spürten die Männer auch, als sie im Alten Dorf erst eine Schwengelpumpe zusammenbauen und dann 22 Liter Wasser in Bechern transportieren mussten. Nur hierbei mussten sie sich geschlagen geben. Für Stimmung und Musik beim fünfstündigen Spektakel sorgten der Nörtener Spielmannszug und die Wolbrechtshäuser Musikanten. (Roland Schrader)